- Zagreb
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Za|g|reb ['za:grɛp ]:Hauptstadt von Kroatien.* * *
Zagreb['zaːgrɛb], ungarisch Zágráb ['zaːgraːb], früher deutsch Agram, Hauptstadt von Kroatien, 135 m über dem Meeresspiegel, an der oberen Save, (1994) 726 800 Einwohner; Sitz eines orthodoxen Metropoliten und eines katholischen Erzbischofs; Universität (gegründet 1669), Hochschulen und Akademien; zahlreiche Museen, Gemäldegalerien, Glyptothek; Nationaltheater, Filmstudios, botanischer und zoologischer Garten. Führend ist die Metallindustrie, gefolgt von Textil-, Elektro-, Nahrungsmittel-, chemische Industrie, grafischen Betrieben; Handelszentrum mit internationalen Messen; Bahn- und Straßenknotenpunkt, internationaler Flughafen.In der Bischofsstadt (Kaptol) steht der zweitürmige, v. a. neugotischer Dom (erster Bau 1217 geweiht, 1264-1421 erneuert, Chor 1466; erhielt 1633-41 einen einzigen Glockenturm; nach Zerstörungen und Erdbeben 1880-92 mit zwei Türmen wiederhergestellt) sowie der barocke Bischofspalast (1730) mit der Stephanskapelle (13. Jahrhundert). In der Oberstadt (Gornji Grad, ehemalig Gradec) befinden sich Reste der mittelalterlichen Stadtmauern sowie die Markuskirche (13./14. Jahrhundert) mit buntem Ziegelmosaikdach (19. Jahrhundert) und die barocke Katharinenkirche (1620-32); mehrere Barockpalais (17./18. Jahrhundert) sowie klassizistische Bauten (u. a. das Alte Theater, 1837-42). In der schachbrettartig angelegten Unterstadt (Donji Grad) v. a. historistische Bauten, u. a. die Akademie der Wissenschaft (1876-84), die Universität (1874 ff.) mit Bibliothek, das Kunstgewerbemuseum (1888-92), der Hauptbahnhof (1892) und das neubarocke Nationaltheater (1895, von F. Fellner und H. Helmer; 1995 durch eine Bombe stark beschädigt, wiederhergestellt) sowie der »Künstlerpavillon« (1896 für die Milleniumsausstellung in Budapest errichtet, 1898 nach Zagreb übertragen).Die Altstadt von Zagreb, das bereits in der Antike bekannt war, geht auf zwei mittelalterliche Siedlungskerne zurück: Kạptol, in dem König Ladislaus I., der Heilige, von Ungarn 1093 ein Bistum errichtete, und Grạdec, das nach dem Mongoleneinfall 1241/42 als königlich-ungarische Freistadt wieder aufgebaut wurde und sich zu einem wichtigen Wirtschafts- und Verwaltungszentrum entwickelte (erst Mitte des 19. Jahrhunderts wuchsen Kaptol und Gradec zusammen). Beide Teile kamen 1527 an das Haus Habsburg; seit Ende des 17. Jahrhunderts war Zagreb (Agram) kultureller Mittelpunkt und 1718-1918 Hauptstadt des mit Ungarn verbundenen Königreichs Kroatien, 1941-45 des »Unabhängigen Staates Kroatien« (der Ustascha). Seit 1909 internationale Messestadt; 1957 wurde das rechte Saveufer bebaut (Vorstadt Novi Zagreb; Messegelände). - Von den kriegerischen Auseinandersetzungen um die Unabhängigkeit Kroatiens (1991-95) blieb Zagreb - im Unterschied zu seinem Umland (Bezirk Zagreb) - weitgehend verschont.* * *
Za|greb ['za:grɛp]: Hauptstadt von Kroatien.
Universal-Lexikon. 2012.